Anforderungsvermeidung (kontextualisiert)/AN-for-de-rungs-ver-MOI-dung/
Ausgeprägte Vermeidung von Anforderungen, verstärkt durch wahrgenommenen Autonomieverlust, Neuheit oder Unsicherheit.

Andy sagt:
Wenn sich alles wie ein Muss anfühlt, tritt das Nervensystem auf die Bremse. Mehr Wahl und Sicherheit schalten wieder auf Grün.
Detaillierte Erklärung
Anforderungsvermeidung kann Angst, Bedrohungsreaktionen, Exekutivlast, Monotropismus (Fokus anderswo) oder sensorische/Unsicherheits‑Kosten widerspiegeln. Autonomie‑, beziehungs‑ und vorhersageorientierte Vorgehen wirken besser als Kontrolle oder Strafe. Diese Darstellung nutzt eine neutrale, bedürfnisorientierte Perspektive.
Community-Kontext
Manche Communities nutzen „PDA“. Der Begriff ist in Forschung und Versorgung umstritten. Viele bevorzugen bedürfnisorientierte Sprache (Autonomie‑fokussierte Unterstützung) statt pathologisierender Labels.
Kurz-Tipps
- Wahlmöglichkeiten anbieten; Anforderungen als Einladung mit Begründung formulieren
- Unsicherheit senken (visuelle Schritte, Zeitfenster); Warm‑ups vor Übergängen
- Ziele gemeinsam festlegen; interessenbasierter Einstieg
Do / Don't
- Do: kooperieren; Opt‑ins und planbare Optionen anbieten
- Do: Autonomiebedürfnisse validieren; Aufgaben stückeln; Überraschungen reduzieren
- Don't: Kontrolle hochfahren; „Nein“ persönlich nehmen; Machtkämpfe eingehen
Beispiel-Skripte
- "Möchtest du mit A oder B starten? Nach 10 Minuten machen wir eine Pause."
- "Darum geht es; wie machen wir es, dass es für dich passt?"
- "Was würde es leichter machen – Timer, Pausen oder Musik?"
Wissenschaftlicher Kontext
Evidenz ist gemischt; Profile überschneiden sich mit Angst, autistischen Merkmalen und Exekutiv‑Unterschieden. Autonomie‑unterstützende Ansätze zeigen Potenzial.
Sprachliche Hinweise
Dieser Eintrag vermeidet pathologisierende Begriffe; regionale Dienste nutzen teils andere Labels. Fokus auf Bedürfnisse und Supports.
Verwandte Begriffe
Exekutive Dysfunktion
Schwierigkeiten mit mentalen Fähigkeiten wie Arbeitsgedächtnis, flexiblem Denken und Selbstkontrolle.
Autistischer Burnout
Ein Zustand intensiver körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung, den autistische Menschen erleben.
Maskieren
Bewusstes oder unbewusstes Verbergen der eigenen neurodivergenten Eigenschaften, um sich an neurotypische Erwartungen anzupassen.
Monotropismus
Ein Modell, nach dem autistische Aufmerksamkeit sich tief auf wenige Interessen richtet und dadurch Wahrnehmung, Lernen und Überforderung prägt.
Nachteilsausgleich
Anpassungen von Umgebung, Werkzeugen, Zeit oder Erwartungen, die Barrieren abbauen und gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.
Quellen
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