Maskierungs-Müdigkeit (neurodivergent)/mas-KIE-rungs MÜ-di-keit/
Erschöpfung und Stress nach langem Maskieren neurodivergenter Merkmale.

Andy sagt:
Ein schweres Kostüm den ganzen Tag zu tragen, strengt an – auch wenn es niemand sieht.
Detaillierte Erklärung
Langes Unterdrücken von Stims, erzwungener Blickkontakt, geskriptete Sprache und soziales Kopieren erzeugen kognitive/emotionale Last. Langfristig drohen Burnout, Angst und geringere Funktionsfähigkeit. Weniger Maskieren (wo sicher) und mehr Akzeptanz senken die Müdigkeit.
Community-Kontext
Häufig in autistischen und ADHS‑Communities thematisiert. Micro‑Unmasking und unterstützende Umgebungen bringen Erleichterung.
Kurz-Tipps
- Unmasking‑Zeitfenster planen; ruhige, niederfordernde Zeit einbauen
- Nachteilsausgleich offen nutzen (Kopfhörer, Sonnenbrille, UK)
- „Gefallens‑Ja“ ersetzen durch „prüfen und später antworten“
Do / Don't
- Do: sichere Kontexte zum Unmasking wählen; Grenzen setzen
- Don't: Selbstbeschuldigung für Müdigkeit; es ist eine Umwelt/Last‑Frage
Wissenschaftlicher Kontext
Camouflaging korreliert mit Angst, Depression und Burnout; unterstützende Umgebungen verbessern Outcomes.
Sprachliche Hinweise
Verwandt: Maskieren, Burnout, neuroaffirmativ.
Verwandte Begriffe
Maskieren
Bewusstes oder unbewusstes Verbergen der eigenen neurodivergenten Eigenschaften, um sich an neurotypische Erwartungen anzupassen.
Autistischer Burnout
Ein Zustand intensiver körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung, den autistische Menschen erleben.
Neuroaffirmativ
Räume, Praktiken und Haltungen schaffen, die neurodivergente Menschen so akzeptieren und unterstützen, wie sie sind – statt sie zu verändern, zu „reparieren“ oder Unterschiede zu verbergen.
Nachteilsausgleich
Anpassungen von Umgebung, Werkzeugen, Zeit oder Erwartungen, die Barrieren abbauen und gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.
Quellen
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