Pathological Demand Avoidance (PDA)/P‑D‑A/
Ein Profil innerhalb des Autismus‑Spektrums, bei dem alltägliche Anforderungen stark vermieden werden – getrieben von Angst und einem hohen Bedürfnis nach Autonomie/Kontrolle.

Andy sagt:
Wenn Anforderungen wie Alarme wirken, sagt das Nervensystem „nein“, um „nicht sicher“ auszudrücken.
Detaillierte Erklärung
Typisch sind intensive Vermeidung, Verhandeln, Rollenspiel oder plötzliche Shutdowns bei steigenden Anforderungen – auch bei eigentlich bevorzugten Aktivitäten. Autonomie‑unterstützende Ansätze (Kollaboration, Wahl, indirekte Einladungen) senken Bedrohung und verbessern Engagement. Die Bezeichnung ist umstritten; viele beschreiben lieber Bedürfnisse ohne Pathologisierung.
Community-Kontext
Es existieren verschiedene Bezeichnungen: PDA, demand avoidant profile, extreme demand avoidance. Community‑Leitlinien betonen Beziehungs‑arbeit, Low‑Demand‑Phasen und Co‑Regulation in Eskalationen.
Kurz-Tipps
- Wahl und geteilte Kontrolle anbieten; einladen statt befehlen
- Soziale „Hitze“ senken: weniger Worte, weicher Ton, mehr Zeit
- Spielerischer Rahmen oder Seiten‑Einstiege; Dringlichkeit reduzieren
Do / Don't
- Do: Sicherheit und Co‑Regulation priorisieren; Ziele gemeinsam festlegen
- Do: bei Belastung Anforderungen senken; Vertrauen aufbauen
- Don't: Machtkämpfe oder starre Compliance‑Pläne eskalieren
- Don't: Vermeidung als Absichtslosigkeit oder Gleichgültigkeit deuten
Wissenschaftlicher Kontext
PDA als eigenes Profil wird weiterhin diskutiert; Forschung entwickelt sich. Evidenz stützt autonomie‑freundliche, niedrig‑fordernde Umgebungen bei demand‑avoidant Präsentationen im Autismus.
Sprachliche Hinweise
Manche bevorzugen „demand avoidant profile“. Verwandt mit Angst, Co‑Regulation, Maskieren, Meltdowns/Shutdowns und Nachteilsausgleich.
Verwandte Begriffe
Autistischer Meltdown
Ein unwillkürlicher Zustand überwältigender Belastung, in dem eine autistische Person vorübergehend die Fähigkeit zur Selbstregulation verliert – oft mit Weinen, Rufen, Hin- und Hergehen oder anderen intensiven Verhaltensweisen.
Autistischer Shutdown
Eine unwillkürliche Reaktion auf Überlastung, bei der eine autistische Person sehr still oder nicht ansprechbar wird und sich zurückzieht, um Reize zu reduzieren.
Co‑Regulation
Unterstützung des Nervensystems durch gemeinsame Signale: Präsenz, Tonfall, Atmung, Umfeld.
Nachteilsausgleich
Anpassungen von Umgebung, Werkzeugen, Zeit oder Erwartungen, die Barrieren abbauen und gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.
Maskieren
Bewusstes oder unbewusstes Verbergen der eigenen neurodivergenten Eigenschaften, um sich an neurotypische Erwartungen anzupassen.
Quellen
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